Maria Montessori

Maria Montessori

In unserer erzieherischen Arbeit orientieren wir uns seit dem Schuljahr 1981/82 an der Pädagogik Maria Montessoris.

Vor vielen Jahren wurde die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori von der Zeitschrift TIMES einmal „die interessanteste Frau Europas“ genannt. Sie war eine von jenen Persönlichkeiten, die andere Menschen auf ihre ganz besondere Art und Weise zu begeistern und zu überzeugen vermögen und die sich als Frau in die Reihe der großen Erzieher eingereiht hat, die eine bleibende internationale Wertschätzung in der Geschichte der Pädagogik fanden.

Maria Montessori wuchs in einer großbürgerlichen Familie Italiens auf. Sie führte in vieler Hinsicht ein für damalige Zeiten revolutionäres Leben. Ihr besonderes Interesse galt der Mathematik und den Naturwissenschaften. Als erste Frau Italiens wurde sie zum Medizinstudium (1892 –1896) zugelassen und erwarb den Doktortitel der Medizin. Sie trat für die Emanzipation der Frauen, die Abschaffung der Kinderarbeit und vor allem für die Rechte der Kinder ein.

Als Assistenzärztin arbeitete sie ...

... zunächst mit verwahrlosten und geistig zurückgebliebenen Kindern. Auf der Suche nach Hilfen für diese Kinder beschäftigte sie sich mit den Werken der französischen Ärzte Itard und Seguin, die damals bereits Material zur Schulung der Sinne entwickelt hatten. Sie experimentierte mit diesem Lehrmaterial und entwickelte so das eigene Montessori-Material. In Pädagogikvorlesungen vertiefte sie gleichzeitig ihr Wissen und erlangte in kurzer Zeit ihren Weltruf als Pädagogin. Im Jahre 1899 gründete sie ein medizinisch-pädagogisches Institut zur Lehrerausbildung für die Betreuung geistig behinderter Kinder in ihrem Heimatland.

Angeregt durch sensationelle Lernerfolge der behinderten Kinder begann sie, mit nicht behinderten Kindern zu arbeiten und gründete 1907 im römischen Arbeiterviertel San Lorenzo ihr erstes Kinderhaus. Dort wurden die Kinder aus den niedrigsten Gesellschaftsschichten nach ihren neuen Ideen und unter Verwendung ihres didaktischen Materials mit überragenden Erfolgen erzogen. In den folgenden Jahren verbreitete sich ihr pädagogisches Konzept weltweit. Maria Montessori reiste durch die ganze Welt, um Vorträge und Ausbildungskurse für Lehrer abzuhalten. In Deutschland wurde ihre Pädagogik 1933 verboten und ihre Schriften verbrannt. Sie selbst lebte während des Krieges im Exil in Indien und bildete dort über 1000 Lehrer aus. Nach dem Krieg setzte sie ihr Werk besonders in Holland und England fort. Sie engagierte sich zunehmend für den Frieden und gründete schließlich eine internationale Gesellschaft. Zwei Jahre vor ihrem Tod wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Am 6. Mai 1952 starb sie in Nordwiik aan Zee in Holland.

Die Prinzipien der Montessori-Pädagogik

  • das Kind in seiner Persönlichkeit achten, es als ganzen vollwertigen Menschen sehen,
  • dem Kind helfen, seinen Willen zu entwickeln, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln,
  • dem Kind Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen),
  • das Kind dabei unterstützen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen.